Deine Daten. Deine Wahl.

Wenn du nur das Nötigste wählst, erfassen wir mit Cookies und ähnlichen Technologien Informationen zu deinem Gerät und deinem Nutzungsverhalten auf unserer Website. Diese brauchen wir, um dir bspw. ein sicheres Login und Basisfunktionen wie den Warenkorb zu ermöglichen.

Wenn du allem zustimmst, können wir diese Daten darüber hinaus nutzen, um dir personalisierte Angebote zu zeigen, unsere Webseite zu verbessern und gezielte Werbung auf unseren und anderen Webseiten oder Apps anzuzeigen. Dazu können bestimmte Daten auch an Dritte und Werbepartner weitergegeben werden.

Jan Johannsen
Produkttest

Yogamatte «Glue» von Omnana: Wie rutschfest ist sie wirklich?

Anika Schulz
19.3.2025

Ich habe einige Asanas auf der neuen Matte von Omnana absolviert. Laut Hersteller sollen meine Hände wie festgeklebt auf der Matte haften. Nicht umsonst heißt das Produkt «Glue», oder? ODER???

Zum einen traue ich keiner Marketing-Beschreibung. Und dennoch fühlt sich meine innere Mitte von ihr magisch angezogen. Schließlich bin ich keine Yoga-Elfe, sondern ein Yoga-Elefant. Entsprechend viel Kraft und Gewicht drücke ich in eine Matte, wenn ich meinen dicken Hintern mich durch die Asanas schwinge. Da muss die Unterlage schon einiges entgegenzusetzen haben.

Erster Eindruck

Die Bestellung kommt in einem länglichen Pappkarton bei mir an. Die Matte selbst steckt in einem schwarzen Stoffbeutelchen. Oder wie der Hersteller es nennt: «Unsere hochwertige Yoga-Matte kommt stilvoll und nachhaltig verpackt – in praktischen Dust Bags, die Schutz und Eleganz vereinen.» Klingt für mich jetzt eher nach einer Rolex, aber okay.

Nach dem Öffnen des Beutels muss ich mich durch eine weitere Schicht Verpackungsmaterial wühlen, denn die Matte ist zusätzlich in Papier eingewickelt. Uff. Wie war das noch mit «nachhaltig verpackt»? Drei Schichten Verpackungsmaterial sind für mich definitiv nicht nachhaltig. Längst schwant mir: Die vielen Schichten dienen wohl vor allem dem Zweck, das Markenlogo möglichst oft unterzubringen.

Immerhin ist die Matte überraschend leicht. Das ist durchaus ein Pluspunkt, wenn du sie ins Yogastudio trägst und selbiges nicht direkt nebenan ist. Omnana gibt das Gewicht der «Glue» mit 1,9 Kilogramm an. Andere Yogamatten wiegen durchschnittlich drei Kilo.

Und – auch das ist positiv – die Matte ist trotz ihrer Rundung nicht zu kurz für mich. Ich bin 1,72 Meter groß, sodass ich Platz brauche, um mich komplett auszustrecken. Und nichts ist blöder, als wenn beim Yoga der halbe Arm über den Mattenrand ragt. Insgesamt ist die Matte 1,90 Meter lang und 70 Zentimeter breit. Für mich passt das. Für größere Menschen hingegen könnte es knapp werden.

Marketing und Geometrie kann Omnana also. Höhöhö. Doch wie sieht es denn nun mit dem versprochenen Grip aus? Dafür rolle ich die Matte aus und mache einige Asanas.

Einen Sonnengruß, eine dynamische Abfolge von Kopfüber- und Standhaltungen, brauche ich auf «Glue» deswegen erst gar nicht zu versuchen. Ich bin enttäuscht.

Zurück zum gummiartigen Geruch. Dass Matten riechen, kenne ich schon. Insbesondere andere Modelle aus Naturkautschuk müffeln in den ersten Wochen intensiv, danach verfliegt der Geruch. Angenehm finde ich es trotzdem nicht, da es neben der kleinen Kobra noch viele andere Yoga-Übungen gibt, die im Liegen ausgeführt werden. Und mein Riechorgan sich somit (zu) nahe am unangenehmen olfaktorischen Quell befindet.

Und zu guter Letzt: Prasarita Padottanasana. Einfach ausgedrückt: die gegrätschte Vorbeuge im Stehen. Doch auch hier erlebe ich dieselbe Enttäuschung wie beim Hund. Ich rutsche weg, dieses Mal mit den Füßen. Und nicht nur ich komme ins Schlittern, sondern auch die Matte, wenn ich Druck auf meine Fußaußenkanten gebe. «Glue» wellt sich, was bedeutet, dass sie nicht richtig am Boden haftet. Bevor ich einen unfreiwilligen Spagat mache, breche ich die Übung ab.

Nach den drei Asanas bemerke ich außerdem einen wachsartigen Schmierfilm an meinen Händen und Fußsohlen. Klebt etwa der «Glue» an mir? Immerhin riecht es nach nichts. Händewaschen möchte ich trotzdem dringend. Die erste Probestunde ist beendet.

Zweiter Anlauf

Ein paar Tage später rolle ich die Matte erneut aus und drehe sie um. Vielleicht ist die Unterseite ja weniger ölig an meinen Händen. Du siehst, ich gebe wirklich mein Bestes, um mit der Matte warm zu werden und eine schlechte Bewertung zu vermeiden. Doch auch der zweite Anlauf scheitert krachend, beziehungsweise ich krache rutschend auf die Matte. Mir reicht es.

Liegt es an mir oder an dir, «Glue»?

Letzter Versuch: Ich bringe die Matte meiner Freundin K. zum gemeinsamen Yogakurs mit. Sie ist um einiges kleiner und leichter als ich. Möglicherweise macht das den entscheidenden Unterschied und K. kommt mit «Glue» gut zurecht. Irgendwo muss er doch sein, dieser «sichere Grip», den Omnana so blumig bewirbt.

Die Aufwärm-Asanas im Liegen absolviert K. entspannt. Doch als sie zum ersten herabschauenden Hund ansetzt, klappt sie die Matte wortlos zusammen und legt sie beiseite. Ihr Blick sagt alles.

Unsere Yogalehrerin, die den Mattentest amüsiert beobachtet hat, schaltet sich ein. «Fast alle Matten aus PVC sind rutschig. Am schlimmsten ist es, wenn du schwitzige Hände hast. Keine erfahrene Yogalehrerin würde so eine Matte empfehlen», erklärt die Expertin. Am besten seien Modelle aus Kautschuk. «Sie sind zwar etwas teurer, halten aber ewig und sind rutschfest.»

Du hast gerade Lust auf eine Kautschukmatte? Hier eine kleine Auswahl.

Herstellertipps gegen das Rutschen

Zu Testzwecken wische ich die Matte dennoch kurz mit einer Essig-Wasser-Lösung ab. Ich will ja fair sein. Ergebnis: Es bringt ein bisschen was. Aber nicht genug, um mein Fazit zu überdenken. Wenn ich schon eine Matte kaufe, die meine Yogapraxis auf «ein neues Level» hebt, denke ich dabei nicht an Asanas à la «die putzende Fee».

Fazit

Rutschig, aber nicht unbrauchbar

Würde ich «Glue» an dem messen, was der Hersteller verspricht, müsste ich einen Stern geben. Denn die Matte ist weder für dynamische Flows noch für einfache Asanas zu gebrauchen, weil sie keinen Halt bietet. Es sei denn, du möchtest sie erst einmal gründlich reinigen und bringst viel Geduld mit. Da es im Yoga aber nicht nur aktive, sondern auch passive Stile gibt, gebe ich der «Glue» lieb gemeinte zwei Sterne. Ich kann mir gut vorstellen, sie für Yin Yoga zu benutzen, denn beim Yin geht es um tiefe Dehnungen im Liegen. Da die Matte recht groß ist, finden auch Yoga-Elefanten wie ich darauf genug Platz.

Pro

  • nur 1,9 Kilogramm schwer
  • für passive Yogastile in Ordnung

Contra

  • für dynamisches Yoga ungeeignet, da Hände und Füße rutschen
  • schlechte Haftung auf dem Boden, Matte wirft Falten
  • hinterlässt schmieriges Gefühl an den Händen
  • Putzen hilft nur bedingt gegen Schmierfilm
  • unsinnig viel Verpackung
Titelbild: Jan Johannsen

18 Personen gefällt dieser Artikel


User Avatar
User Avatar

Als Kind wurde ich mit Mario Kart auf dem SNES sozialisiert, bevor es mich nach dem Abitur in den Journalismus verschlug. Als Teamleiterin bei Galaxus bin ich für News verantwortlich. Trekkie und Ingenieurin.


Produkttest

Unsere Expertinnen und Experten testen Produkte und deren Anwendungen. Unabhängig und neutral.

Alle anzeigen

Diese Beiträge könnten dich auch interessieren

  • Produkttest

    Drei Yogamatten im Test

    von Vanessa Kim

  • Produkttest

    Theragun Mini 2: ein kleiner, wilder Wadenboxer – und nicht nur das

    von Siri Schubert

  • Produkttest

    Die unbequeme Wahrheit: Capisco ist der bessere Bürostuhl

    von Pia Seidel