

Ein kleiner Wortschatz zum Black Friday
Ich hoffe du kaufst mir ab, dass ich dich mit guten Vorsätzen in diesen Beitrag gelockt habe. Es ist nämlich so: Der Diogenes-Verlag hat Kindersprüche in einem Abreisskalender gesammelt. Und die sind auch in der finsteren Black Week erhellend.
In Zeiten purzelnder Preise können ein paar purzelnde Sätze zur Abwechslung nicht schaden. Ich zumindest bin kein Zahlenmensch. Dafür liebe ich es, wenn Sprache kreativ verwendet wird. Dann enthalten Sätze nicht nur Informationen, sondern öffnen eine ganze Welt. Kinder können das besonders gut. Sie spielen einfach mit den Sprachbausteinen, die sie haben. Das führt manchmal zu Aussagen, die auf den ersten Blick so schräg sind wie der schiefe Turm von Pisa.

Für den schiefen Turm von Pisa interessieren wir uns ausschliesslich deshalb, weil er schief ist. Und weil er steht. Schiefe, interessante Sätze verfliegen. Wir müssen sie aufschreiben, damit sie stehen bleiben. Der Diogenes-Verlag hat die Kraft der Sprüche erkannt und sammelt online besondere Sätze, die, wenn sie es in die Auswahl schaffen, mit einem Gratis-Exemplar des Kalenders belohnt werden.

2026 ist schon vollgeplaudert. Bis Januar kannst du noch Weisheiten für 2027 eingeben, auf Wunsch bleibt das Kind auch anonym. Mein Pech, dass der Spruch «Mama, bei dir weiss man ja genau, was dein Beruf ist – bei Papa nicht so» bereits gedruckt wurde. Den hätte ich auch einschicken können. Ich hoffe weiter auf meine Kinder. Vielleicht ist ja eine Erkenntnis wie die von Finley drin, der das Wort zum Black Friday liefert.

Übrigens: Unter galaxus.ch/spending findest du deine Ausgabenübersicht. Ich spare mir den Blick und blättere lieber weiter durch den «Kinder wissen alles»-Kalender von 2025. Aus dem stammen die Bildbeispiele in diesem Beitrag, um nichts zu spoilern. Gedanklich kann ich überall andocken. Ganz egal, ob da «Pizzas sind die besten Kreise» steht oder es eher in Richtung Konsumkritik aus dem Mund eines Sechsjährigen geht. Beim nächsten Klick in den Warenkorb werde ich an dich denken, Frederik.

Müll ist auch das Gefühl, zu viel zu wollen. Und Fragen rund um's «Wollen» und «Haben» treiben die Kinder im Kalender regelmässig um. Cyril bleibt mit seinen zwei Jahren bescheiden und «will nur alles», Arian «will noch auf der Panade spazieren gehen», was Vierjährige manchmal tatsächlich machen – und Tristan hat im selben Alter schon gecheckt, dass das Glück nicht im Horten von Dingen steckt.

Wenn du hier zu viele Sprüche serviert bekommst, nützt es dir auch nichts. Und mir fällt die Auswahl zu schwer. Ich höre jetzt auf, innerlich zerrissen und wie Kevin «in Verdanken gesunken» zu sein. Einerseits würde ich gerne mit dem schrägen Vorhaben der sechsjährigen Pia enden: «Ich heirate einen Eisbär. Ist mir egal.» Andererseits muss ich mich dringend darum kümmern, dass die fünfjährige Nele für ihren kleinen Wortschatz einen Literaturpreis bekommt.

Einfacher Schreiber, zweifacher Papi. Ist gerne in Bewegung, hangelt sich durch den Familienalltag, jongliert mit mehreren Bällen und lässt ab und zu etwas fallen. Einen Ball. Oder eine Bemerkung. Oder beides.
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