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Michelle Brändle
Produkttest

Garmin Venu 4 im Test: Sport und Gesundheit schick kombiniert

Die Garmin Venu 4 deckt für Freizeitsport und Alltag alle Herzenswünsche ab. Die gefühlt endlosen Möglichkeiten der Sport- und Smartwatch erschweren aber die Bedienung.

Meine alte Garmin Venu 3s ist mein täglicher Begleiter für Sport und Schlafanalyse. Allerdings nervt mich auch einiges, wie der unzuverlässige Nachtmodus oder die schlechte Musik-Bedienung beim Sport. Da kommt mir die neue Venu 4 gelegen. Diese toppt ihre Vorgängerin um eine Menge neuer Sportarten, eine signifikant längere Akkulaufzeit und ein erhellendes Gimmick: eine verbaute LED-Taschenlampe.

Display und Design: edel und abwechslungsreich

Eine optische Neuerung fällt mir direkt ins Auge. Neben der Edelstahl-Lünette ist neu auch das Gehäuse teilweise aus Edelstahl statt reinem Polymer. Die Garmin Venu 4 wirkt damit edler als ihre Vorgängerin, die Garmin 3(s), aber auch etwas klobiger. Das Gewicht bleibt gleich: Meine Version mit 41 Millimetern Durchmesser wiegt samt Armband 46 Gramm. Zuvor waren es 40 Gramm. Den geringen Unterschied spüre ich nicht.

Ebenfalls angepasst hat Garmin die Buttons. Die Venu 3 hatte deren drei, nun sind es nur noch zwei: ein runder und ein ovaler. Das reicht insgesamt gut, da beide Tasten doppelt belegt sind – je nachdem, ob ich kurz oder lange drücke.

Das AMOLED-Display hat die gleiche, gute Auflösung wie zuvor mit 390 Pixeln bei der 41mm-Version. Es scheint aber einen Tick heller. Das Design des Ziffernblatts lässt sich über die App «Connect IQ» am Smartphone anpassen. Weshalb Garmin für Design und Watch-Apps eine separate Applikation nutzt, als für die Gesundheitsdaten, verstehe ich nicht. Erschwerend hinzu kommt, dass die zweite App fast den gleichen Namen trägt: «Connect».

Das mitgelieferte Kunststoff-Armband ist angenehm. Das meines Vorgängers sah nach ein paar Monaten allerdings schon ziemlich hässlich aus. Immerhin sind sie untereinander und mit anderen Modellen von Garmin kompatibel. Das erweitert die Auswahl extrem, von Silikon über Textil bis hin zu Leder.

Hardware: mehr Akkulaufzeit ist immer gut

Ein neues, praktisches Feature ist die physische LED-Taschenlampe. Diese aktiviere ich über den seitlichen, ovalen Button. Danach erstrahlt an der oberen Kante ein weisses Licht, das ich nach Bedarf in ihrer Stärke einstellen oder auf Rot switchen kann. Diese LED-Lampe ist wesentlich heller als die Lösung der Garmin Venu 3 mit einem weissen Display als Taschenlampe.

Die Garmin Venu 4 hält im Alltag zwei Tage länger durch als die Venu 3. Mit meiner 41mm-Version bedeutet das eine Laufzeit von etwa acht bis zehn Tagen. Mit Always-On-Display sind es noch drei bis vier. Im Energiesparmodus würde ich es laut Garmin sogar auf etwa 18 Tage schaffen. Zuvor waren es im Schnitt zwei Tage weniger. Ich bin zufrieden. Die 45mm-Versionen schaffen gemäss Garmin nochmals zwei Tage obendrauf.

Die Watch lade ich mit Garmins 4-Pin-Stecker auf der Rückseite in rund eineinhalb Stunden wieder auf. Ich mag den Anschluss nicht besonders, weil die tiefe Einkerbung gerne Schmutz ansammelt. Bisher kam ich mit regelmässigem Ausspülen unter der Dusche aber gut durch.

Ansonsten bleibt die Hardware der Vorgängerin treu. Beispielsweise mit den acht Gigabyte internem Speicher für Apps und Musik. Bei der Wasserdichtigkeit hat Garmin die Watch wiederum auf 5ATM eingestuft. Das bedeutet, sie hält einem statischen Druck stand, wie er theoretisch in 50 Metern Wassertiefe herrscht. In der Praxis kann ich also problemlos duschen, baden und an der Wasseroberfläche schwimmen. Fürs Tauchen ist die Venu 4 allerdings nicht gedacht.

Hier hat Garmin die Software verbessert

Die Garmin Venu 4 bietet über 80 Sportarten, das sind 50 mehr als noch bei der Venu 3. Für mich ist das weit mehr als ich je benötige. Meine sportlichen Ambitionen beschränken sich hauptsächlich auf Fitness, Schwimmen, Yoga, Seilspringen und Squash. Möchte ich in einem Training mehrere Sportarten unterbringen, geht das problemlos über die Auswahl «Multisport».

Die Ergebnisse nach meinen Workouts liefern ähnliche Werte wie bei der Vorgängerin, allerdings zeigt es mir in den Diagrammen neu auch den Trainingseffekt an. Also, wie lange ich im aeroben und anaeroben Bereich trainiert habe.

Auch sonst hat Garmin an kleineren Mühseligkeiten geschraubt. Beispielsweise funktioniert der Nachtmodus nun endlich zuverlässig und endet automatisch, wenn ich morgens aufstehe. Das begünstigt auch ein akkurateres Ergebnis des Schlaftrackings. Auch sehe ich neu, falls sich mein Atemmuster verändert hat – sofern ich die Aufzeichnung wünsche.

Ein zweites Beispiel ist der verbesserte Timer. Mit der alten Watch habe ich ihn oftmals aus Versehen nicht gestellt, weil ich ihn zweimal bestätigen musste.

Hier hat Garmin die Software verschlimmbessert

Für jede Aktivität passt Garmin an, was mir am Display angezeigt wird. Die Anzeigen sind vergleichbar mit der Vorgängerin, Garmin hat die Menüs mit mehr Text statt Icons überarbeitet. Mehr Möglichkeiten sind zwar cool, es wirkt aber optisch überladen.

Die Bedienung ist oft mühsamer geworden, weil ich selbst für simple Sachen zu viel auswählen muss. Möchte ich nur schon das Training beenden und speichern, muss ich das dreimal bestätigen.

Wenn ich zu lange faul herumsitze, merkt meine alte Garmin Venu 3 das und erinnert mich daran, mich etwas zu bewegen. Der neue Reminder der Venu 4 klappt nicht so gut und erinnert mich ans Bewegen, während ich gerade aufräume oder mich sonst irgendwie betätige. Das ist am Ziel vorbei und ich deaktiviere die Funktion vorläufig.

Für Musik beim Training bin ich mit Garmins Lösung weiterhin nicht zufrieden. Um Musik über einen Streamingdienst hochzuladen, muss ich Spotify, Deezer oder Amazon Music auf die Watch laden. Youtube Music oder (meinen abonnierten Dienst) Tidal gibt es nicht.

Zudem muss ich neu explizit einstellen, auf welche Quelle die Uhr zurückgreifen soll (interner Speicher, App, Smartphone), statt automatisch zu merken, wenn Musik auf dem Smartphone läuft. Während des Trainings sehe ich die Musik dann trotzdem nicht auf der Uhr. Anbieter wie Polar ergänzen im Trainingsmodus automatisch einen Slide mit der laufenden Musik.

Bessere Gewohnheiten mit Lifestyle Logging

Die Garmin Venu 4 misst Herzfrequenz, Schritte und Schlaf und gibt mir Informationen zu meinen Ergebnissen. Bei der Venu 3s hat mich die regelmässige Informationsflut genervt. Irgendwann benötige ich beispielsweise keine Erklärungen mehr zu meinen Ergebnissen. Neu hat Garmin das geschickt gelöst: Ich kann mir Infos zu meinen Messergebnissen über einen Infobutton einblenden lassen. Ansonsten bekomme ich nur die gemessenen Zahlen angezeigt.

Zu meinen Messergebnissen liefert mir die Watch morgens neuerdings einen zusammenfassenden Bericht zu Schlaf, Energielevel und Terminen. Abends gibt es einen Rückblick zur Body Battery und ob ich schon einen Wecker aktiviert habe. Ich finde die Berichte praktisch, kann sie aber nach Belieben einfach skippen oder ganz ausschalten.

Durch das tägliche Eintragen habe ich eine Übersicht über meine Verhaltensweisen und eine mögliche Reaktion meines Körpers. Beispielsweise zeigt mir Garmin in einem Diagramm, wie viel Kaffee ich getrunken und ob ich danach jeweils unruhiger geschlafen habe. Bei mir hat die Garmin durchschnittlich einen tieferen Stresslevel aufgezeichnet, wenn ich vor dem Schlafengehen gelesen habe – wenig überraschend und doch gut zu wissen.

Fazit

Auf jeden Fall ein Upgrade

Die Garmin Venu 4 ist in vielen Belangen spürbar besser geworden. Mit zwei Tagen mehr Akku, genaueren Trackings und einer schicken Benutzeroberfläche ist sie ihrer Vorgängerin überlegen. Die umfangreichen Möglichkeiten sind ebenfalls toll, machen die Bedienung allerdings komplex und brauchen Eingewöhnung. Teilweise hat Garmin bei der Bedienung und dem Design eher einen Rückschritt gemacht. Auch das Display dürfte robuster sein.

Neben den umfangreicheren Sportfunktionen tut sie auch im Alltag gute Dienste mit den Smartwatch-Funktionen der Vorgängerin, sowie einem neuen Lifestyle Logging, besserem Timer und einer neuen, physischen LED-Lampe.

Möchtest du eine schicke Begleiterin für Hobbies und Alltag gleichermassen, könnte die Garmin Venu 4 eine gute Option sein. Als Rundumpaket ist sie allerdings nicht besonders günstig. Aktuell kostet sie bei uns 450 Franken oder 500 Euro.

Die Vorgängerin Garmin Venu 3(s) hat etwas weniger Möglichkeiten und Sportarten, ist dafür aber auch weniger überladen. Mit ihr hast du zudem eine Ersparnis von rund 100 Franken oder Euro.

Pro

  • praktische Morgen- und Abendberichte
  • Lifestyle Logging für gute Gewohnheiten
  • über 80 Sportarten zur Auswahl
  • verbaute LED-Taschenlampe

Contra

  • Bedienung oft umständlich
  • überladenes Design
  • zwei Smartphone-Apps notwendig
  • kratzanfälliges Display
Titelbild: Michelle Brändle

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Seit ich einen Stift halten kann, kritzel ich die Welt bunt. Dank iPad kommt auch die digitale Kunst nicht zu kurz. Daher teste ich am liebsten Tablets – für die Grafik und normale. Will ich meine Kreativität mit leichtem Gepäck ausleben, schnappe ich mir die neuesten Smartphones und knippse drauf los. 


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