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Hintergrund

Hanna im Aufbautraining

Michael Restin
11.3.2020
Bilder: Thomas Kunz

Sie hat einen neuen Job, eine neue Wohnung und ein neues Laufband. Hanna testet das Bowflex BXT 326. Am Anfang steht die Erkenntnis, dass dieses 138 Kilogramm schwere Ding schon vor dem ersten Training für Schweissausbrüche sorgt.

Lieferung frei Bordsteinkante. Das hört sich zunächst ganz gut an. Bis der Pöstler den Karton mit den Dimensionen einer Badewanne von der Europalette wuchtet und sich flugs verabschiedet. Da ist es, das ersehnte Laufband, dessen Ankunft vor 15 Minuten noch in den Sternen stand.

Laufband statt Hamsterrad

Der Lift am Ende des Tunnels

Wahrscheinlich nicht? Vielleicht also doch! Es gibt einen Lift am Ende des Tunnels und Probieren geht über Blockieren. Mit vereinten Kräften hieven wir das schwere Ende unseres Monsterpakets auf einen Rollwagen und schieben es durch die Tür vor den Aufzug.

Ein Königreich für einen (oder zwei) Möbelpacker

Das Bowflex BXT 326 besteht grob gesagt aus zwei Elementen. Da ist der Konsolen-Aufbau mit dem Display, der aus mehreren Einzelteilen zusammengesetzt wird. Sie sind zum Grossteil aus Kunststoff und schön leicht. Und dann gibt es noch die Laufband-Motoreinheit, die es auf ungefähr 120 Kilogramm bringt. Mit 2.15 Metern Länge stellt sie das grosse Problem dar. Ob mit oder ohne Karton. Unsere Hoffnung ist, dass sie einzeln in den Lift passt und heil oben ankommt.

Wir diskutieren, wie das Teil schonend zu bewegen ist. Das muss gehen, schliesslich hat es Hartplastikrollen am Rahmen. Darüber lässt es sich manövrieren und mit nach oben geklappter Lauffläche zumindest etwas kompakter verstauen. Noch sind die entscheidenden Teile unter Plastikfolien versteckt und mit Warnhinweisen versehen. Bloss nichts kaputt machen.

Während wir vorsichtig daran herumhantieren, marschieren die Möbelpacker mit den ersten Umzugskartons ein und machen kurzen Prozess mit unserem Problem. «Wo muss das hin?» Zack, bumm und weg ist das Ding. Zurück bleibt jede Menge Styropor, Plastik und der mit dem Bowflex-Logo bedruckte Karton. Wir verfrachten die werblichen Überreste in den Keller und sehen das Band zwei Stockwerke höher wieder. Bereit zum Aufbau.

Viele Schrauben und ein Kabelbruch

«Ihr rettet mich übrigens», sagt Hanna, während wir die Einzelteile sortieren. «Als ich draussen laufen war, bin ich fast gestorben!» Nicht vor Anstrengung, aber schon Anfang März fliegen die ersten Pollen. Das Laufen an sich sei angenehm gewesen und Trainingspläne habe sie auch schon studiert.

«Ohne Ziel ist kein Ansporn da, aber jetzt muss ich ja trainieren», lacht Hanna, die ihren Job als Testerin ernst nimmt und schon beim Auspacken der Schrauben die erste Usability-Beschwerde hat: «Sobald ich die Packung aufreisse, kann ich die Beschriftung der Einzelteile darauf nicht mehr lesen!» Was ist jetzt Schraube A? Und wo findet sich Unterlegscheibe D?

Berufsbedingt nimmt sie die Dinge ganz genau unter die Lupe, wobei unser grösstes Problem mit blossem Auge zu erkennen ist. Durch die seitlich anzuschraubenden Metallstreben, die den Konsolen-Aufbau tragen, läuft ein Kabel. Ein Kabel, dessen Stecker zerquetscht und mit verbogenen Kontakten aus der Kiste kam. Ein Kabel, ohne das nichts gehen wird.

Läuft doch!

Wir biegen per Schraubenzieher den Stecker zurecht, vertagen das Problem auf später und machen einfach weiter. Mit dieser Taktik sind wir schon den ganzen Vormittag gut gefahren. Und im Vergleich zum Transport ist der Aufbau ein Selbstläufer.

Schraube um Schraube nähern wir uns dem Moment der Wahrheit, der kommen wird, sobald Strom fliesst. Mal verhakt sich ein widerspenstiges Plastikteil, mal verwechseln wir die Unterlegscheiben, mal klemmt ein Gewinde. «Du musst das mit Gefühl machen», mahnt Hanna und zieht die Schrauben fest.

Viel mehr als wir kannst du nicht falsch machen. Viel weniger auch nicht.

Es dauert nicht länger als eine Stunde, bis wir fertig sind. «Der Transport war ein Abenteuer, aber das hab ich mir schlimmer vorgestellt», sagt Hanna. Wenn uns jetzt das Kabel keinen Strich durch die Rechnung macht, ist das Werk vollbracht. Und siehe da – der Strom fliesst. Hanna läuft. Der Aufbau ist geschafft. Das Aufbautraining kann beginnen. Und sie kündigt an: «Wenn ich etwas anfange, dann ziehe ich das auch durch.»

Drei Tage später meldet sie sich per Mail. Ich befürchte schon, dass das Kabel den Geist aufgegeben hat. Zum Glück nicht. Hanna hat bereits Trainings- und Testpläne im Kopf und noch etwas auf dem Herzen.

Ich habe mich vor lauter Umzugschaos gar nicht so richtig schön gefreut. Stell dir einfach das Kermit GIF vor, das bin ich jetzt mit meinem Bowflex ;))
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Einfacher Schreiber, zweifacher Papi. Ist gerne in Bewegung, hangelt sich durch den Familienalltag, jongliert mit mehreren Bällen und lässt ab und zu etwas fallen. Einen Ball. Oder eine Bemerkung. Oder beides.


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Interessantes aus der Welt der Produkte, Blicke hinter die Kulissen von Herstellern und Portraits von interessanten Menschen.

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