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Florian Bodoky
Produkttest

Jabra Elite 10 Gen 2: Diese Kopfhörer sind das Letzte

Sie sind Jabras Schwanengesang auf dem Gebiet der Consumer-Headphones. Der Hersteller will sich danach aus dem Endkundenmarkt zurückziehen und nur noch KMU-Hardware herstellen. Jabras letzter Wurf ist dafür recht gut gelungen.

Ausgepackt und im Ohr: Das musst du wissen

Sound: Gut ausbalanciert, Bass reicht gaaaaanz tief runter

Ich habe mir zum Testen der Elite 10 Gen. 2 noch kurz seinen Vorgänger geholt. Warum? Weil ich da letztes Jahr auch reingehört habe und jetzt ein Déjà-vu erlebe. Oder ist es ein Déjà-ecouté? Die Klangbilder der beiden Elite-10-Versionen sind sich schon sehr ähnlich. Das ist aber nichts Schlechtes. Denn es ist wirklich gut.

Grundsätzlich stelle ich den Dolby-Atmos-Support für In-Ears etwas in Frage. Auch wenn eine Zertifizierung vorliegt, ist es oft Marketinggewäsch. Echte Dolby-Atmos-Vibes tun sich selten auf. Die Head-Tracking-Funktion finde ich schon interessanter. So gefällt es mir, wie bei «Dancing Barefoot» Patti Smiths Stimme meinen Kopfbewegungen zu folgen scheint. Zudem kriege ich alle Elemente des Liedes mit.

Bei Titeln mit intensiven Subbässen erzeugen die Elite 10 tiefe Frequenzen mit viel Kraft. Bei höheren Lautstärken bekommt man fast das Gefühl, dass das Hirn wackelt. Aber auch wenn man eher leise hört, ist der Bass immer noch kräftig. So habe ich das bei «Weisse Wand» von «AnnenMayKantereit» empfunden.

Henning Mays Gesang klingt reichhaltig in den Tiefen, während die Instrumente, vor allem die Perkussion, trotzdem sehr detailliert wiedergegeben werden. Allenfalls könntest du im EQ die Mitten noch etwas anheben. Bei Tiefen- oder Bass-dominierenden Stücken kommen diese manchmal etwas zu kurz.

Bei Orchesteraufnahmen macht sich eine dezente Basstiefe breit, obwohl die Bläser, Streicher und vor allem der Gesang eher hochfrequent sind. Das ist nicht gerade eine «sennheiser-esk präzise» Wiedergabe – der Hersteller verzichtet zugunsten von Präzision und Authentizität etwas auf Klangwärme. Jabra geht einen anderen weg, gut klingen tut es aber trotzdem.

Telefonie: Ich höre super, mein Gegenüber hingegen….

Das Gute zuerst: Wenn ich mich in Innenräumen befinde, sind die Elite 10 kaum zu schlagen. Hier spielt Jabra, die ein grosses Arsenal an Konferenz-Lösungen im Audiobereich zu ihren Produkten zählt, seine ganze Erfahrung aus. Mit der «Anruferlebnis»-Funktion in der Sound+-App kann ich bei Anrufen gar Bässe und Höhen verändern.

Bin ich allerdings draussen, wird es für mein Gegenüber suboptimal. Zwar behauptet Jabra, dass die ANC-Algorithmen deine Stimme von den Nebengeräuschen isolieren. Aber meine Gesprächspartnerin versteht mich offenbar nicht so gut. Immerhin: Es gibt weder draussen noch drinnen Unterbrüche. Die Bluetooth-Verbindung ist stets sehr stabil.

Wie geht es weiter mit Jabra?

In einem Atemzug mit dem Release der neuen Kopfhörer lässt Jabra verlauten, dass sie keine Consumer-Kopfhörer entwickeln werden. Dies führt gezwungenermassen zur Überlegung, ob und wie die Elite 10 nach den zwei angekündigten Jahren noch mit Firmwareupdates und sonstigem Support bedacht werden. Jabra versichert, seine Kunden «nicht im Regen stehenzulassen» – wie das in der Praxis aussieht, wird die Zeit zeigen.

Fazit

Starke, innovative Buds aus Europa – aber auch preislich im Premiumsegment

Die zweite Generation der Elite 10 von Jabra ist mehr als nur ein kosmetisches Upgrade. Insbesondere die Geräuschunterdrückung und die coole Streamingfunktion des Cases haben Spass gemacht. Aber auch musikalisch überzeugt Jabra. Wenn du Bud-förmige Kopfhörer magst, aber Angst vor Schrittschall hast, kannst du hier zugreifen. Letzteres ist durch die Bauform nämlich kaum möglich.

Pro

  • Sound klingt toll
  • Coole Transmitterfunktion
  • Akkulaufzeit gut
  • Kein Schrittschall

Contra

  • Draussen telefonieren schwierig
  • ANC gut, aber nicht Sony oder Sennheiser-Niveau
Titelbild: Florian Bodoky

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Seit ich herausgefunden habe, wie man bei der ISDN-Card beide Telefonkanäle für eine grössere Bandbreite aktivieren kann, bastle ich an digitalen Netzwerken herum. Seit ich sprechen kann, an analogen. Wahl-Winterthurer mit rotblauem Herzen.


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