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Produkttest

Ryzen 5000: AMD setzt neue Massstäbe

Kevin Hofer
5.11.2020

Mit Ryzen hat AMD innert drei Jahren die komplette x-86-Prozessorenwelt auf den Kopf gestellt. Mehr Kerne, bessere Effizienz und jetzt auch noch besser im Gaming als Konkurrent Intel. Der bisherige Underdog wird zum Topdog.

Es ist, als ob der EHC Biel Schweizer Meister im Eishockey würde. Oder Roger Federer doch noch einen 21. Grand-Slam-Titel gewinnt. Ich kann mich vor Euphorie wegen der neuen Ryzen-Prozessoren kaum zurückhalten. Dabei habe ich mir, als ich vor zwei Jahren mit Hardware-Reviews angefangen habe, geschworen, nie allzu fest für AMD zu schwärmen.

Alle meine PCs seit Mitte der Neunziger liefen mit einem AMD-Prozessor. Ich war, bin und werde wohl immer dem Team Red angehören. Als Reviewer muss ich jedoch objektiv sein und bin bis jetzt immer extra hart mit AMD ins Gericht gegangen, um den Fan-Bonus wegzumachen. Das tue ich auch dieses Mal, aber meine Euphorie ist dennoch berechtigt.

Die vier CPUs

Das Launch Line-up der Ryzen-5000-Serie beinhaltet die Ryzen 9 5950X und 5900X, den Ryzen 7 5800X und den Ryzen 5 5600X. Damit ist für den Einsteiger, den ambitionierteren Nutzer und den Profi etwas dabei. Mit dem Verzicht auf einen Ryzen 7 5700X gibt AMD dem 5800X mehr Gewicht. Die CPU stand bei der Ryzen-3000-Serie zwischen Stühlen und Bänken und hatte nur geringen Mehrwert gegenüber dem 3700X. Aber wer weiss, vielleicht bringt AMD da ja später nochmal was.

Für dieses Generationen-Review habe ich nebst diesem Artikel drei weitere geschrieben. Zum 5950X, 5900X und 5600X findest du nachfolgend die Links zu detaillierten Reviews.

Da mir zum 5800X Vergleichsdaten fehlen – ich habe weder den Ryzen 7 3800X noch den Intel i7-10700K reviewt –, sehe ich von einem separaten Review für den Prozessor ab. Damit du aber auch Vergleichsdaten zum 5800X hast, habe ich ihn selbstverständlich nach denselben Kriterien wie die anderen Ryzen-5000-Prozessoren getestet. Diese Ergebnisse findest du weiter unten im Artikel, wo ich die Ergebnisse aller vier Prozessoren miteinander vergleiche.

Das macht Zen 3 anders

Das Zen 3 Layout ermöglicht effizientere Kern-zu-Kern- und Kern-zu-Cache-Verbindungen. Dadurch verkürzt sich die Latenz, was sich vor allem in latenzempfindlichen Anwendungen wie Games zeigt.

Die L2-Cache-Zuweisungen bleiben gegenüber Zen 2 mit 512K pro Kern unverändert. Gleiches gilt für den 12nm I/O-Die. Das 7-nm-Fertigungsverfahren ist dasselbe wie bei den Ryzen 3000XT-Prozessoren. Die Prozessoren enthalten bis zu zwei CCDs, was in den vier Prozessoren mit 6-, 8-, 12- und 16-Kernen resultiert.

Im Gegensatz zu Intel erreicht AMD bei Zen 3 den Leistungssprung nicht durch Steigerung des Stormverbrauches. Die Leistung pro Watt der Ryzen 5000 ist rund 24 Prozent effizienter als bei den Ryzen 3000. Damit erhöht sich weder der Stromverbrauch noch die TDP im Vergleich zu den Vorgängern. Im Vergleich zum i9-10900K von Intel ist der Ryzen 9 5900X gar bis zu 2,8 Mal effizienter.

Was heisst das jetzt konkret?

Die Ergebnisse der Benchmarks der vier CPUs findest du gleich nach diesem Abschnitt.

Die Resultate vom 5950X, 5900X und 5600X diskutiere ich im Detail in den weiter oben verlinkten Artikeln. Dort vergleiche ich sie mit den Vorgängermodellen und der Konkurrenz von Intel. Nur so viel: Selbst der kleinste Prozessor, der Ryzen 5 5600X, kann mit dem Intel i9-10900K mithalten. Der Leistungssprung ist vor allem bei der Single Thread Performance enorm. Aber auch bei Multi-Thread-Prozessen beträgt der Unterschied 20 Prozent und mehr.

Der neue Topdog

AMD liegt preislich jetzt höher als Intel. Das ist aufgrund der Leistung auch gerechtfertigt. Intel hat zurzeit keine andere Wahl, als über den Preis zu gehen, da dem ehemaligen Platzhirschen zurzeit konkurrenzfähige Produkte fehlen. AMD kann zumindest die kommenden Monate von dieser Dominanz profitieren. Sobald die Ryzen 5000 breiter verfügbar sind, werden sie bestimmt auch wieder etwas günstiger, was AMDs Vorteile nur noch stärken wird.

Es bleibt zu hoffen, dass Intel wieder konkurrenzfähiger wird. Denn nochmal zehn Jahre, so lange hat Intels Vormachtstellung gedauert, Lethargie und Eitelkeit will ich als Konsument nicht ertragen. Das können sich weder Intel noch AMD leisten, zumal auch ARM immer stärker wird. Am Ende profitieren schliesslich vor allem wir Konsumenten von diesem Konkurrenzkampf.

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Technologie und Gesellschaft faszinieren mich. Die beiden zu kombinieren und aus unterschiedlichen Blickwinkeln zu betrachten, ist meine Leidenschaft.


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