Schallplatten-Boom in den USA
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Schallplatten-Boom in den USA

David Lee
22.10.2021

Vinyl bringt mittlerweile viel mehr Umsatz ein als CDs. Zumindest in den USA. Hierzulande sind CDs immer noch von grösserer Bedeutung, die Verkäufe brechen aber seit vielen Jahren ein.

In den USA wurden im ersten Halbjahr 2021 fast doppelt so viele Schallplatten verkauft wie in der Vorjahresperiode. Dies berichtet der US-amerikanische Branchenverband RIAA. Die 17 Millionen Stück entsprechen 467 Mio. US-Dollar Umsatz. Das ist wesentlich mehr, als durch CD-Verkäufe generiert wurde (205 Mio.) und auch mehr als durch digitale Downloads zustande kam (319 Mio.).

Der Vinyl-Trend hält also ungebrochen an. Seit 2007 steigen die Verkaufszahlen, zuerst nur ganz langsam und auf sehr tiefem Niveau, doch zuletzt immer stärker. In dieser Statistik ist von 2021 nur deshalb tiefer als 2020, weil hier erst die Hälfte des Jahres ausgewertet ist. Die Säule dürfte mindestens doppelt so hoch werden wie sie jetzt ist.

Den Hauptteil des Umsatzes, nämlich 84 Prozent, generieren aber nach wie vor die Streaming-Dienste. Physische Tonträger machen 10 Prozent aus, digitale Downloads 5 Prozent.

Schweiz und Deutschland: Andere Verteilung, ähnliche Trends

In der Schweiz sieht die Verteilung laut Branchenverband IFPI etwas anders aus: Streaming hatte 2020 einen Anteil von 76 Prozent, physische Tonträger 14 Prozent und digitale Downloads immerhin noch 10 Prozent. Ganz anders als in den USA ist die Zusammensetzung der physischen Tonträger und ihre Entwicklung. CDs machen immer noch einen viel grösseren Teil am Umsatz aus – Tendenz allerdings stark sinkend. Die Schallplattenverkäufe waren in den letzten Jahren stabil.

In Deutschland ist Streaming noch weniger verbreitet als in der Schweiz, wächst jedoch sehr stark. CDs sind immer noch wichtiger als Schallplatten, doch die Verkäufe brechen stark ein, während Schallplattenverkäufe steigen. Diese generieren mittlerweile mehr Umsatz als die digitalen Downloads, die auch hier schrumpfen.

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Quelle: Bundesverband der Musikindustrie

Titelbild: Quelle: Shutterstock

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Durch Interesse an IT und Schreiben bin ich schon früh (2000) im Tech-Journalismus gelandet. Mich interessiert, wie man Technik benutzen kann, ohne selbst benutzt zu werden. Meine Freizeit ver(sch)wende ich am liebsten fürs Musikmachen, wo ich mässiges Talent mit übermässiger Begeisterung kompensiere. 


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