
AKG Pro K812
ANC, Kabelgebunden
AKG Pro K812
ANC, Kabelgebunden
Da ich praktisch ausschliesslich akustische Musik höre war ich lange Zeit auf der Suche nach verfärbungsfreien Hörern. Da es wenigstens semi-portabel bleiben sollte, probierte ich zunächst die ANC-Fraktion aus (Sony, Bose, B&W, B&O). Klanglich gaben die mir für den aufgerufenen Preis aber zu wenig her. Bei den passiven hörte ich Audeze LCD, Sennheiser HD800S, HD660S, Denon, HiFiman, Focal und eben den AKG K812. Da sind viele gute Kopfhörer dabei, sodass man nicht mehr von gut oder schlecht reden kann. Vieles ist Geschmackssache.
Am wichtigsten war absolute Neutralität an, ein bruchloses Frequenzspektrum, konturierten, tiefen Bass, eine gute Mittenabbildung und Stimmenverständlichkeit. Vermutlich macht jeder probierte Hörer die eine oder andere Disziplin etwas besser, in der Summe aber gefiel mir der AKG mit Abstand am besten! Der HD800S wäre vielleicht eine Sünde wert gewesen, war mir aber zu distanziert und auch zu teuer.
Die Paradedisziplin des AKG sind tatsächlich die Stimmen. zb Schuberts Winterreise (Schiff, Schreier, Decca) ist eine Offenbarung, Opern werden durchs Band aufgewertet. Ein Klavier wird ohne Klirr und ohne blechernen Klang vorgetragen - fantastisch. Das fehlen eines eigenen Klangbilds lässt jede Aufnahme so klingen wie sie aufgenommen wurde - gut wie schlecht... Aber wenn sie gut ist, kommt man wirklich ins Staunen. Und ich habe schon einige hochwertige Komponenten gehört. (Tip: Schostakowisch 8. Sinfonie, Haitink, Concertgebouw, Decca)
Ein paar Hinweise noch: Sie wollen den Hörer direkt am Handy betreiben? Vergessen Sie's - das klingt schrecklich. Wenn per Telefon, dann nur mit dem LG V30. Ansonsten sind ein Kopfhörerverstärker und mindestens 16bit/44khz flac files Pflicht! Wenn man halbwegs mobil bleiben will, klingt der kleine Chord Mojo grandios. Als Android Player ist der USB Audio Player Pro zu empfehlen. Und die Hörer wollen mindestens 30h eingespielt sein. Erst dann anfangen kritisch zu hören.
Pro
Contra