Der Womanizer OG G-Punkt Vibrator im Selbsttest
Produkttest

Der Womanizer OG G-Punkt Vibrator im Selbsttest

Prominenter Besuch in meinem Schlafzimmer: Der neue Womanizer OG G-Punkt Vibrator stimuliert die Klitoris gleich von zwei Seiten. Einmal geht es ab wie auf der Autobahn und einmal wie auf der Landstrasse.

Bei Womanizer bricht eine neue Ära an. 2014 wird uns der erste Womanizer aus dem Allgäu präsentiert – eine Liebeserklärung von Erfinder Michael Lenke an die Klitoris. Was den Womanizer damals so besonders macht? Der Auflagevibrator befriedigt mit nichts weiter als mit sanften Druckwellen anstatt Penetration. 99 Prozent Orgasmus-Garantie verspricht der Hersteller und tatsächlich kenne ich keine Frau, die den Druckwellenvibrator benutzt und ihn danach unbeeindruckt weglegt. Die Latte liegt also sehr hoch für den Womanizer OG, der nichts weniger als eine «Reise zur Ekstase» verspricht.

Damit wagt sich der Womanizer in die Tiefen der Vagina vor. Der Druckwellenkopf wird hier nicht nur von außen an die Klitoris gelegt (wie beim klassischen Womanizer), sondern auch von innen. An den G-Punkt. Denn der ist eigentlich nicht viel mehr als die Rückseite der Klitoris.

Beim Womanizer OG sollen Vibration und Druckwellen deine Klitoris von innen und außen stimulieren und dich so in Ekstase versetzen. Die Herangehensweise dieses Vibrators – so viel sei schon mal gesagt – ist ein frischer Windstoß zwischen den Beinen.

Achtung, Eilsendung

Als der Vibrator, vom Hersteller für den Test zur Verfügung gestellt, bei mir eintrifft, bin ich alleine zuhause. Und das für mehrere Stunden – auch nach Feierabend. Perfektes Timing für einen Soloausritt. Ich entnehme dem Karton eine rechteckige Verpackung und lese darauf die vielversprechenden Worte: «Journey to Ecstasy». Ja, genau dort will ich hin! Die Verpackung lässt sich mit einer gleitenden Bewegung seitwärts öffnen und enthüllt das Prachtexemplar: Schmal, elegant, fliederfarben. In der Mitte hat der Vibrator eine Krümmung von schätzungsweise 120 Grad, wobei das Gelenk beweglich ist und sich in engere und weitere Winkel biegen lässt. An der Spitze befindet sich der für Auflagevibratoren klassische Druckwellenkopf, am unteren Ende sind vier Knöpfe und eine schlichte LED-Anzeige für den Akkustand angebracht.

Nett verpackt kommt er daher, der Womanizer OG.
Nett verpackt kommt er daher, der Womanizer OG.
Quelle: Olivia Leth
Gut in der Hand liegt er ebenfalls.
Gut in der Hand liegt er ebenfalls.
Womanizer OG G-Punkt Vibrator
Vibrator
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Womanizer OG G-Punkt Vibrator

Der zeigt an: vollgeladen – Jackpot! 120 Minuten Elektroliebe. In der Verpackung befinden sich ansonsten noch Ladekabel, Anleitung und ein Beutel zur Aufbewahrung. Der Vibrator ist sehr leicht und auch wenn ich mich mal über die Farbwahl von Vibratoren echauffiert habe (weil sie bunt sind wie Kinderkaugummi), finde ich den Fliederton recht hübsch. Wer die Märchenprinzessinnenoptik nicht mag: Den Vibrator gibt es auch in den Farben Schwarz oder Aubergine.

Funktionen und Bedienung

Der Vibrator vor mir ist ein ziemliches Überraschungsei. Süße Verpackung, aber so recht weiß ich nicht, was ich hier in den Händen halte. Auf den ersten Blick ist alles relativ selbsterklärend: Die beiden Knöpfe «Plus» und «Minus» regeln die Intensität und der rund zwei Zentimeter tiefe Kopf sendet Druckwellen aus und wird zunächst außen an die Klitoris gelegt. Danach führt sich frau den Vibrator in die Vagina ein, wobei jetzt die Druckwellenkopf-Öffnung nach oben schaut und dich die Stimulation des G-Punktes über die Ziellinie schießen soll. Soweit so verständlich.

Vier Knöpfe sollen dich mit über 15 Einstellungen in den 7. Himmel katapultieren.
Vier Knöpfe sollen dich mit über 15 Einstellungen in den 7. Himmel katapultieren.
Quelle: Olivia Leth
Und in dieser kleinen Vertiefung passiert die Magie.
Und in dieser kleinen Vertiefung passiert die Magie.

Dann gibt es weniger intuitive Funktionen, die aber schnell erklärt sind: Die Smart Silence Technologie und die Afterglow-Funktion. Ersteres bedeutet: Vibration und Druckwellen starten erst dann, wenn der Vibrator deine Haut berührt und hören mit dem Absetzen von selbst wieder auf. Diese Funktion kann durch gleichzeitiges Drücken von Plus- und Minusknopf ein- und ausgeschalten werden. Mit der Afterglow-Funktion schaltest du den Vibrator nach dem Orgasmus mit einem einzigen Drücken des Minusknopfs auf die niedrigste Stufe und lässt den Orgasmus so ausklingen.

Aber dann gibt es Funktionen, für die muss ich die Anleitung lesen. Zum Beispiel lassen sich Vibration und Druckwellen nicht getrennt voneinander ein- und ausschalten, aber getrennt voneinander ansteuern. Die Intensität der Druckwellen regelst du über den Plus- und Minusknopf, während die Vibration über einen kleinen, darunterliegenden Kopf eingestellt wird. Hierfür gibt es kein Plus und kein Minus, die Intensität steigert sich mit erneutem Drücken des Knopfes. Die Druckwellen gibt es in zwölf Stärken, die Vibration in drei. Darüber hinaus sollen laut Anleitung drei verschiedene Vibrationsmuster verfügbar sein, die ich allerdings nie finden konnte. Ich hoffe auf eine spontane Eingebung, wenn ich den Vibrator teste. Das Gerät ist außerdem wasserdicht und kann damit im Bett, unter der Dusche, alleine oder zu zweit verwendet werden.

Hand anlegen – wortwörtlich

Laut Anleitung bin ich übrigens Bilderbuch-Zielperson für den Womanizer OG: «Erfahrene Entdeckerin». Welch ehrenvoller Titel. Der Vibrator richtet sich demnach an Frauen, die ihre Erfahrungen mit Sextoys weiter ausbauen und Orgasmen der anderen Art erleben möchten. Chin-chin!

Obwohl ich mich zu diesen Frauen zähle, will ich nicht übermütig werden und den Vibrator erst an meiner Hand testen. Erst danach trete ich meine «Journey to Ecstasy» Richtung Süden an. Ich aktiviere den Vibrator und stelle direkt fest: Die Smart Silence Technologie funktioniert einwandfrei. Generell muss ich positiv hervorheben, dass der Vibrator sehr leise ist und weder schmatzt noch unangenehm surrt, wie andere Sexspielzeuge.

Vibration und Druckwellen lassen sich sehr einfach in ihrer Intensität steuern, wobei die Unterschiede der zwölf Druckwellenstufen – zumindest an der Hand – kaum spürbar sind. Auch der Afterglow hat beim Trockentraining keinen Effekt, aber vielleicht ist es einfach Zeit, das Ding nicht weiter an meinem Handrücken zu testen, sondern für eine Spritztour!

Auf der Suche nach dem G-Punkt: Mein Fazit

Die Erwartungen an den neusten Womanizer waren hoch. Das Sequel ist selten so gut wie das Original und mit neuen Wagnissen riskieren Hersteller auch immer einen Flop. Ein solcher – um das schon mal vorwegzunehmen – ist der Womanizer OG bei weitem nicht.

In seiner Funktion als Auflagevibrator ist das Sextoy in der Tradition seiner Vorgänger eine hervorragende Begleitung für Sex alleine oder zu zweit. Er liegt gut in der Hand und das Spielen damit fühlt sich sehr natürlich und organisch an – was für ein Gerät, dass weder natürlich noch organisch ist, ein sehr gutes Fazit ist. Das Anlegen ist sehr angenehm und das Umstellen der Intensität einfach. Bis zum Schluss konnte ich allerdings bei allen Bemühungen keine zwölf Druckwellen-Stufen voneinander unterscheiden, sondern maximal fünf. Vielleicht sind «erfahrene Entdeckerinnen» aber auch einfach nicht mehr so sensibel? Auch auf die spontane Eingebung, wie ich zu den verschiedenen Druckwellen-Mustern gelange, habe ich vergeblich gewartet, was mich nicht weiter gestört hat. Die drei Intensitätsstufen haben ihren Zweck äußerst erfolgreich erfüllt.

Das mit dem G-Punkt bleibt weiterhin spannend. In der Produkt-Beschreibung wird der Teil der Klitoris, den ich hier als G-Punkt bezeichne, als weniger empfindlich beschrieben, als die freiliegende Klitoris. Das macht Sinn, aber bedeutet auch: G-Punkt-Orgasmen brauchen Zeit und Geduld. Auch ich habe viel Zeit mit dem Womanizer OG verbracht, bis es endlich zwischen uns gefunkt hat. Journey to Ecstasy? Ja, aber es dauert. Die äußere Klitoris ist der Highway zum Orgasmus während der G-Punkt die Landstraße ist: Langsamer, voller Umwege, aber manchmal um Welten schöner.

Autorin: Olivia Leth

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Olivia Leimpeters-Leth
Autorin von customize mediahouse

Ich liebe blumige Formulierungen und sinnbildliche Sprache. Kluge Metaphern sind mein Kryptonit, auch wenn es manchmal besser ist, einfach auf den Punkt zu kommen. Alle meine Texte werden von meinen Katzen redigiert: Das ist keine Metapher, sondern ich glaube «Vermenschlichung des Haustiers». Abseits des Schreibtisches gehe ich gerne wandern, musiziere am Lagerfeuer oder schleppe meinen müden Körper zum Sport oder manchmal auch auf eine Party. 


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