Die neuen Airbus-Flugzeuge tracken dich sogar auf dem Klo
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Die neuen Airbus-Flugzeuge tracken dich sogar auf dem Klo

Airbus wird auch dieses Jahr Testflüge mit dem neuen A350-900 durchführen. Mit an Bord: Unzählige Sensoren, die Passagiere tracken. Um ein noch persönlicheres Flugerlebnis zu bieten, meint der Fliegerhersteller.

Das Internet der Dinge und Smarthome sind Begriffe, die längst nicht mehr neu sind. Trendy und am Boomen sind sie dennoch. Intelligente Lautsprecher, smarte Türglocken mit integrierten Kameras und vieles mehr finden den Weg in immer mehr Haushalte. Nun kündigt Airbus den nächsten Schritt an und hebt das Internet of Things auf ein neues Level: Im neuen A350-900 wird alles überwacht – sogar die Bordtoilette.

Über den Wolken...

Noch dieses Jahr will Airbus Testflüge mit ihrem neuesten Flugzeug durchführen. Der Flieger ist mit zahlreichen Tracking Devices ausgestattet, um alle Aktivitäten der Passagiere an Bord überwachen zu können. Einerseits soll dies der Sicherheit dienen, andererseits aber auch das Reiseerlebnis der Fluggäste verbessern.

Alles, was in der Kabine mit Sensoren versehen werden kann, wird überwacht. Quelle: Travel + Leisure
Alles, was in der Kabine mit Sensoren versehen werden kann, wird überwacht. Quelle: Travel + Leisure

Die Passagiere werden dabei sehr genau beobachtet – sogar auf dem Klo. Ein gigantischer Datensammler in der Luft, der den Crewmitgliedern noch nie dagewesene Infos übermitteln wird. Dass auch das WC überwacht wird, erscheint auf den ersten Blick als grober Eingriff in die Privatsphäre. Airbus macht dies aber, um der Crew mitzuteilen, dass der Seifenspender leer ist, das Klopapier aufgebraucht oder schlechte Luft herrscht.

Keine Angst: Kameras werden keine installiert, es handelt sich nur um Sensoren. Diese registrieren beispielsweise, wie oft Fluggäste die WC-Türe während eines Fluges öffnen, wie lange ein Passagier auf dem Klo verweilt, wie oft die Spülung betätigt wird oder wie sich die Temperatur auf der Toilette entwickelt.

...wird die Freiheit nicht mehr grenzenlos sein

Nicht nur die Toilette, auch andere Dinge werden überwacht: Die Trolleys, mit denen das Essen serviert wird, oder auch die Gepäckablage werden mit Trackingsensoren versehen. All diese Daten werden dann ins Skywise-System – das Intranet von Airbus, sozusagen – geladen, um von dort aus eine Trendanalyse durchzuführen und die Crew auf dem neuesten Stand zu halten.

Die Airbus Connected Experience: So stellt sich Airbus das Fliegen in Zukunft vor. Quelle: airbus.com
Die Airbus Connected Experience: So stellt sich Airbus das Fliegen in Zukunft vor. Quelle: airbus.com

Um ein Bild zu bekommen, wie detailliert Daten erhoben werden, hier einige weitere Dinge, die mit Sensoren versehen werden: Die Armlehnen aller Sitze, die klapp- respektive verstaubaren Tische und die Rückenlehne des Sitzes werden ebenfalls überwacht. Das Tracking der Gepäckablage soll gemäss Airbus dazu dienen, schneller freien Platz zu lokalisieren. Laut Ingo Wuggetzer, Vizepräsident bei Airbus' In-Flight-Marketing, sei das weder ein Konzept noch die Zukunft, sondern die Realität.

Selbstverständlich hat das Ganze auch einen finanziellen Hintergedanken: Gut möglich, dass wir schon bald nicht nur unseren Platz, sondern auch denjenigen des Koffers in der Flugzeugkabine zahlen werden.

Titelbild: Smarthome 2.0? Bald wird jeder deiner Schritte in Airbus-Flugzeugen aufgezeichnet. Quelle: Airbus

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Wenn ich nicht gerade haufenweise Süsses futtere, triffst du mich in irgendeiner Turnhalle an: Ich spiele und coache leidenschaftlich gerne Unihockey. An Regentagen schraube ich an meinen selbst zusammengestellten PCs, Robotern oder sonstigem Elektro-Spielzeug, wobei die Musik mein stetiger Begleiter ist. Ohne hüglige Cyclocross-Touren und intensive Langlauf-Sessions könnte ich nur schwer leben. 


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