Huawei Freebuds 5i im Test: Guter Sound, schreckliche Bedienung

Gegenüber dem Vorgänger locken die Freebuds 5i mit einer stärkeren aktiven Geräuschunterdrückung und einer längeren Akkulaufzeit. Die Bedienung durch Antippen ist allerdings eine schlechte Entscheidung gewesen.

Kopfhörer

76,89 EUR

Huawei FreeBuds 5i

ANC, 6 h, Kabellos

99

Kopfhörer

79,04 EUR

Huawei FreeBuds 5i

ANC, 7.50 h, Kabellos

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Kleiner und leichter geworden

Optisch gibt es ebenfalls eine deutliche Veränderung zu den Vorgängern, den Freebuds 4i. Die Freebuds 5i sind sieben Millimeter kürzer geworden und sind nun 29 Millimeter lang. Die einzelnen Ohrstecker bringen 4,9 Gramm auf die Waage – gegenüber 5,5 Gramm bei den Vorgängern.

Bei mir sitzen die Freebuds 5i bequem und fest im Ohr. Ich mache mir keine Sorgen, dass sie im Alltag herausfallen. Selbst wenn ich mich sportlich betätige, lockern sie sich nicht. Etwas Schweiß oder Regen können den Kopfhörern nichts anhaben. Sie sind nach IP54 vor Spritzwasser geschützt. Ihnen liegen Gummiaufsätze in drei Größen bei, mit denen ich sie an mein Ohr anpassen kann.

Huawei gibt für die Freebuds 5i eine Akkulaufzeit wie bei den Vorgängern von 7,5 Stunden an. So lange hatte ich die Stecker nie am Stück im Ohr. In der Summe kommt die Gesamtakkulaufzeit von 28 Stunden – beim Vorgänger waren es nur 22 Stunden – mit Nachladen in der Hülle hin. 15 Minuten aufladen über den USB-C-Anschluss sollen für vier Stunden Musik hören genügen. Eine volle Aufladung von Case und Ohrsteckern dauert fast zwei Stunden.

Bereit für mehr als CD-Qualität

Die Freebuds 5i nutzen Bluetooth 5.2 für drahtlose Verbindungen und unterstützen bei der Übertragung drei Codecs: AAC, SBC und LDAC. Bei SBC und AAC beträgt die höchste Bitrate 320 kbit/s, bei LDAC 990 kbit/s.

In den Ohrsteckern befinden sich 10 Millimeter große Treiber. Mittels «Adaptive Ear Matching» soll der Klang an jeden Gehörgang angepasst werden. Das passiert automatisch und lässt sich nicht deaktivieren. Das Ergebnis gefällt mir. Der Bass ist kräftig und wummert ordentlich – soweit dies bei so kleinen Kopfhörern möglich ist. Die Mitten wirken griffig und die Höhen sauber und ausgedehnt. Sie erscheinen mir gut aufeinander abgestimmt und überdecken sich nicht gegenseitig. Stimmen sind deutlich zu verstehen. Für mich gibt es klanglich keinen Unterschied zu den teureren Freebuds Pro 2.

Die aktive Geräuschunterdrückung (ANC) soll die Umgebung um bis zu 42 Dezibel leiser machen. Zumindest im Ultra-Modus. Über die Ohrstecker oder die App kannst du den General- und den Cozy-Modus für ruhigere Umgebungen auswählen. Bei ihnen beträgt die Geräuschreduzierung 30 und 25 Dezibel. Die Idee dahinter: Arbeitet die ANC weniger hart, verbraucht sie weniger Strom und die Akkulaufzeit verlängert sich.

Mich überzeugt die aktive Geräuschunterdrückung. Die Hintergrundgeräusche der Stadt blendet sie komplett aus. An lauten Straßen reduziert sie den Geräuschpegel so weit, dass ich Podcasts oder Musik mit der gleichen Lautstärke wie zu Hause hören kann.

Die Freebuds 5i liegen auch bei der Geräuschunterdrückung für mich auf einer Ebene mit den teureren Freebuds Pro 2. Nachteile stelle ich hingegen beim Telefonieren fest. Nicht für mich, aber für die Gegenseite. An lauten Hauptverkehrsstraßen kommen die Mikrofone und die Software an ihre Grenzen. Mit dem Telefon direkt am Ohr bin ich in dieser Umgebung deutlich besser zu verstehen als mit den Kopfhörern. In ruhigeren Seitenstraßen oder in den eigenen vier Wänden lässt sich hervorragend mit ihnen telefonieren.

Auf der Suche nach dem Touchsensor

Der Sound der Freebuds 5i überzeugt, die Bedienung enttäuscht mich hingegen. Wie der Vorgänger reagieren die Kopfhörer auf Berührungen. Will ich zum Beispiel die Wiedergabe pausieren oder starten, soll ich den Ohrstecker antippen. Aber es fällt mir schwer, den richtigen Punkt in der richtigen Intensität zu treffen. Das bekomme ich bei anderen Kopfhörern besser hin. Erschwerend kommt hinzu, dass es kein Feedback zu meiner Eingabe gibt. Kein Ton, keine Vibration, keine Form der Bestätigung.

Nach tagelangen Versuchen gebe ich entnervt auf. Fortan erledige ich die Wiedergabekontrolle, zum nächsten Song springen oder Anrufe annehmen nur noch mit dem Smartphone. Nur die Lautstärke durch den Finger am Ohrstecker nach oben oder unten bewegen zu verstellen, klappt problemlos. Ich freue mich auf das Ende des Tests und andere Kopfhörer.

Mehr oder weniger hilfreiche Einstellungen in der App

Über die «AI Life»-App von Huawei kannst du einige Einstellungen für die Freebuds 5i vornehmen. Das reicht von Firmware-Updates über die Anpassung der Gestensteuerung bis zu einem Equalizer. Dieser ist mit drei Auswahloptionen allerdings rudimentär.

Außerdem kannst du in der App die Trageerkennung aktivieren. Dann pausiert die Musikwiedergabe, sobald du einen der Stecker aus dem Ohr nimmst. Der Passtest in der App soll dir dabei helfen, den korrekten Sitz der Freebuds zu überprüfen.

Fazit: Würde ich mir trotz gutem Sound nicht antun

Gegenüber den Vorgängern 4i stellen die Freebuds 5i von Huawei eine Verbesserung dar. Mit ihrem guten Sound und der hervorragenden Geräuschunterdrückung hatte ich mich schon gefreut, sie dir als günstige Alternative zu den Freebuds Pro 2 empfehlen zu können.

Allerdings sorgt die schlechte Touchbedienung dafür, dass ich von den Freebuds 5i die Finger lassen würde. Trotz gutem Sound, starker Geräuschunterdrückung und langer Akkulaufzeit.