

Neues aus der Forschung: So gelingt die perfekte «Arschbombe»

Studierende der Georgia Tech University haben sich mit Fragen der Fluiddynamik befasst und liefern Erkenntnisse für die Badi-Saison: Die spritzigsten Wassersprünge gibt’s am A… nderen Ende der Welt.
Ist doch schön, wenn das Wort «Bombe» fällt und es für einmal nicht um Krieg und Frieden geht. Sondern nur um die Frage: gehockt, gebückt oder doch gestreckt? Welcher Sprung in der Badi für die höchste Wasserfontäne sorgt und zuverlässig bis auf die Liegewiese spritzt, haben Generationen von Teenagern rauf und runter diskutiert. Und natürlich im Sprungbecken ausprobiert. Rauf, runter, platsch. Rauf, runter, autsch. Repeat.
Während mehrfache Salti für die meisten mangels Trainingsfleiss keine Option sind, ist die «Arschbombe» der einfachste Weg zur maximalen Aufmerksamkeit. Doch wie entsteht die beeindruckendste Wasserfontäne?
«Manu» macht den Meister
Gestellt wurde die Frage, weil einige der Halbstarken von früher längst Studierende sind und Forschung auch vor Freizeitvergnügen nicht Halt macht. Nachdem sich der akademische Nachwuchs an der Georgia Tech University bereits mit Fragen der Fluiddynamik aus dem Tierreich beschäftigt hatte, brachte der Dozent als Begleitprojekt die Suche nach dem perfekten Splash ins Spiel. Gefunden wurde er ganz unten. In Neuseeland.

Quelle: Georgia Tech College of Engineering
Dort ist der «Manu» mehr als ein Sprung, der die Umstehenden nass macht. Sondern Teil der Kultur der Māori, die eine tiefe Verbindung zum Wasser haben und alles richtig machen. Beim «Manu» tauchen die Springerinnen und Springer mit dem Gesäss voran ein, während der Körper eine Art V im 45-Grad-Winkel bildet. «Wie sie im Wasser aufschlagen ist weniger entscheidend als das, was sie unmittelbar danach machen», sagt Daehyun Choi, einer der Hauptautoren der kürzlich veröffentlichten Studie.
Das Geheimnis liegt unter Wasser
Komplexer ist die Bewegung, bei der der Körper schnell gestreckt wird und so eine maximal grosse Luftblase nach unten zieht, die anschliessend zu einer mächtigen Wasserfontäne führt. Wie wichtig dabei das Timing ist, haben die Studierenden mit dem «Manubot» untersucht – einem v-förmigen Teil aus dem 3D-Drucker mit Scharnier, das sich unter Wasser öffnen und aufschnellen kann. Geschah das zu früh, gab es nur eine kleine Fontäne. Die Kunst ist es, genau nach dem Eintauchen dynamisch mit dem Kopf nach unten zu schiessen und die Beine nach oben zu strecken.
Eine Kunst, die niemand so gut beherrscht wie die Māori und nirgends so verankert ist wie in Neuseeland. Als Freizeitvergnügen und bei Events wie den Z Manu World Champs, wo der diesjährige Sieger Maara Toa eine Rekord-Fontäne von gut zehn Metern in den Himmel geschossen hat – auf das doppelte seiner Absprunghöhe. Der «Manu» macht's möglich. Wer's ausprobieren will, suche sich bitte ein ausreichend tiefes Sprungbecken. Ansonsten gilt:



Einfacher Schreiber, zweifacher Papi. Ist gerne in Bewegung, hangelt sich durch den Familienalltag, jongliert mit mehreren Bällen und lässt ab und zu etwas fallen. Einen Ball. Oder eine Bemerkung. Oder beides.