Nvidia bringt dedizierte Mining GPUs
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Nvidia bringt dedizierte Mining GPUs

Kevin Hofer
19.2.2021

Grafikkarten sind derzeit ein knappes Gut. Da hilft der aufgeflammte Crypto Mining Boom nicht. Nvidia will dem entgegenwirken und bringt jetzt dedizierte Mining-Grafikkarten.

Nvidia stellt die neue Produktfamilie CMP – Crypto Mining Processor – vor. Sie soll Betreibern von Mining-Farmen künftig eine Alternative zu den GeForce-RTX-Karten für Gamer bieten.

So stellt sich Nvidia das vor

Die ersten CMP-Karten heissen CMP-HX. Vier Stück davon hat Nvidia angekündigt: 30HX, 40HX, 50HX und 90 HX. Nvidia vertreibt die Karten über ihre Partner wie Asus, Colorful, Evga, Gigabyte, Msi und Palit.

Die Karten haben keine Display-Ausgänge und sind fürs Gamen daher ungeeignet. Auf welchem Silizium die Karten basieren, hat Nvidia nicht verraten. Auch Bilder gibt’s noch keine. Bekannt ist, dass das Kühlsystem auf die engen Platzverhältnisse in Racks ausgerichtet sein soll. Die GPUs laufen mit niedrigeren Spannungen und dadurch tieferen Taktraten. Das ist gemäss Nvidia effizienter – beim Minen von Ethereum und Co. ist vor allem die Speicherbandbreite entscheidend.

Bei der Leistung soll das Topmodell 90HX eine Hash Rate bei Ethereum von 86 MH/s erreichen. Das entspricht etwas weniger als der Leistung einer RTX 3080, die 98 MH/s schafft. Das schwächste Modell, die 30HX erreicht eine Hash Rate von 26 MH/s. Bei den beiden anderen Modellen erhöht sich die Rate jeweils um rund 10 MH/s.

Besonders lukrativ für Miner sollen die hohe Effizienz, das günstigere Kühldesign sowie der Wegfall von Einzelhandelsverpackungen, Zwischenhandel und Garantie sein. Also grundsätzlich der Preis. Dadurch erhofft sich Nvidia, dass die GeForce-Serien künftig für Miner uninteressanter werden und es zu weniger Engpässen für Gamer kommt.

Nvidia bremst die RTX 3060 beim Minen

Bei der für den 25. Februar angekündigten RTX 3060 will Nvidia über den Treiber in Kombination mit dem RTX 3060 Silizium und dem BIOS der Karte die Hash Rate in der Ethereum-Blockchain um 50 Prozent reduzieren. Durch diese Kombination von Treiber, Silizium und BIOS sollte es Nvidia möglich sein, auch die Hash Rate aller bisher erschienen Grafikkarten zu halbieren, unabhängig vom Treiber.

Ein Publicity Stunt?

Persönlich sehe ich das Ganze eher als positive Werbung von Nvidia für sich selbst. Sollten die Karten nämlich aus derselben Fertigung stammen wie die der GeForce-RTX-Serie, dann wird das Silizium knapp bleiben. Zurzeit herrschen ja bei allen PC-Komponenten Engpässe. Eventuell rechnen sich in den Augen der Miner die Vorteile der CMP-HX-Serie auch einfach nicht. Dann bleibt nur noch die Bremse, die einen Einfluss haben könnte – wenn sie denn doch nicht umgangen werden kann.

Was meinst du? Schreib’s in die Kommentarspalte.

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Technologie und Gesellschaft faszinieren mich. Die beiden zu kombinieren und aus unterschiedlichen Blickwinkeln zu betrachten, ist meine Leidenschaft.


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