Thunderbolt Share: blitzschnelle PC-zu-PC-Verbindung mit Lizenz-Einschränkung
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Thunderbolt Share: blitzschnelle PC-zu-PC-Verbindung mit Lizenz-Einschränkung

Martin Jud
16.5.2024

Ab Juni führt Intel mit Thunderbolt Share eine neue Direktverbindung für Windows-PCs ein – eine Unterstützung für Linux und macOS ist geplant. Allerdings gibt es eine grosse Einschränkung, da Intel dafür eine Zusatzlizenz voraussetzt.

Verbinde zwei PCs mit Thunderbolt-4- oder -5-Anschluss mit nur einem Kabel und erhalte eine rasante Verbindung mit mindestens 40 Gigabit Datendurchsatz pro Sekunde. Genau das wird ab Juni dank Thunderbolt Share zumindest theoretisch möglich. Intel erweitert Thunderbolt um eine nützliche Funktion, die wegen eines für den Endverbraucher desaströsen Lizenzsystems nicht mit sämtlicher Hardware genutzt werden kann. Und das, obschon es sich hier um eine Software-Erweiterung handelt.

Was Thunderbolt Share kann

Thunderbolt Share ist neue Software, welche die Direktverbindungstechnik Thunderbolt Networking nutzt. Die hat Intel bereits vor bald zehn Jahren eingeführt, allerdings wird sie bisher nur wenig genutzt.

Du kannst mit Thunderbolt Share:

  • praktisch verzögerungsfrei einen anderen Computer steuern.
  • Ordner synchronisieren.
  • Dateien von Hand austauschen.
  • die Daten eines alten Computers auf einen neuen migrieren.

Anforderungen: Warum Thunderbolt Share nur mit neuer Hardware funktioniert

Da es sich bei der neuen Funktion um Software handelt, die eine bestehende Technik nutzt, funktioniert Thunderbolt Share grundsätzlich auch mit alter Hardware. Allerdings nur in Theorie, da Intel sich mit der neuen Software eine goldene Nase verdienen möchte.

Du benötigst für Thunderbolt Share:

  • zwei PCs mit Thunderbolt 4 oder 5 und installierter Thunderbolt-Share-Software
  • Betriebssysteme Windows 10 oder 11 (Linux und macOS sind in Planung)
  • ein Thunderbolt-4- oder -5-Kabel

Und (zum Leide aller User):

  • eine Thunderbolt-Share-Lizenz bei mindestens einem PC oder Thunderbolt-Zubehör

Das bedeutet, dass du die Blitzdirektverbindung nur dann nutzen kannst, wenn du ein neues Gerät nutzt, für das der Hersteller bei Intel die Lizenz gekauft hat. Es kann sich um einen PC, ein Notebook oder um Zubehör, wie eine Dockingstation oder einen Monitor, handeln. Entsprechende Produkte dürften ab der zweiten Jahreshälfte nach und nach in den Handel kommen. Eine Übersichtsseite der unterstützten Produkte hat Intel bereits vorbereitet.

Hast du gerade vor, eine neue Dockingstation zu kaufen, könnte es sich lohnen, noch etwas abzuwarten. Schade, nutzt Intel nicht die Gunst der Stunde, um mit einem neuen Gratis-Feature gutes Marketing zu betreiben. Intel reibt sich lieber auf Kosten der Käuferschaft die Hände.

Update vom 17. Mai 2024: Doch auch mit alter (lizenzierter) Hardware möglich

Offenbar hat Intel in einem Call gegenüber Journalisten erst Fragen zu Thunderbolt Share falsch oder unklar beantwortet. Im Nachgang hat das Unternehmen mittels FAQ klargestellt, dass es keine Einschränkung seitens Intel hinsichtlich einer möglichen Lizenzierung für bereits ausgelieferte PCs und/oder Zubehör gebe, wenn diese die Mindestanforderungen erfüllen.

Die Originalfrage:

«Is there an option for OEMs to re-release a new hardware version of an already existing device to include Thunderbolt Share? Any plans to 'upgrade' MTL devices that are already in market?»

Die Originalantwort:

«There’s no limitation from Intel regarding potential licensing for PCs and/or accessories already shipping that meet the minimum supported requirements.»

Titelbild: Intel

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Der tägliche Kuss der Muse lässt meine Kreativität spriessen. Werde ich mal nicht geküsst, so versuche ich mich mittels Träumen neu zu inspirieren. Denn wer träumt, verschläft nie sein Leben.


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