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Produkttest

Die Bose QuietComfort Earbuds II im Review

Livia Gamper
11.11.2022

Die neue Active-Noise-Cancelling-Technologie und der Sound der Bose QuietComfort Earbuds II überzeugen im Langzeittest. Die True-Wireless-Hörer haben einen stolzen Preis, sind aber diesen wert.

In die Ohren gesteckt, schon machts «Wömms», und nochmals «Wömms»: Wer mal Kopfhörer aus dem Hause Bose hatte, kennt den wuchtigen, typischen Begrüssungston. Während meines einmonatigen Tests der QuietComfort Earbuds II steht das «Wömms» für das starke Active Noise Cancelling, den natürlichen Transparenzmodus und den tollen Klang, den du mit diesen Ohrhörern kriegst.

Ähnlich wuchtig wie der Begrüssungsklang der Kopfhörer ist auch dessen Bauweise: Die QuietComfort Earbuds II sind gegenüber anderen True-Wireless-Kopfhörer gross ausgefallen. Bequem sitzen sie bei mir trotzdem. Die gebogene Bauweise passt gut in mein Ohr, auch nach mehreren Stunden Tragen ist der Kopfhörer noch angenehm beim Tragen.

Hohes Gewicht und Geheimdienst-Gefühl

Nur das für True-Wireless-Kopfhörer eher hohe Gewicht von sechs Gramm bemerke ich im Ohr – es stört mich aber nicht. Und im Vergleich zum Vorgängermodell, den Bose QuietComfort Earbuds, haben sie an Gewicht verloren und wiegen 2,26 Gramm weniger. Ein Unterschied, den man im Ohr bemerkt.

Kleine Silikon-Flügelchen am Rand der Hörer sorgen zudem dafür, dass die Buds nicht aus dem Ohr rutschen. Ein relativ grosser Teil ragt jedoch aus dem Ohr heraus. Ich komme mir deshalb vor, als hätte ich ein Telefonier-Headset im Ohr, das in 80er-Jahre-Filmen von Mitgliedern der Geheimdienste getragen wurde.

Im Lieferumfang sind drei Ohraufsätze sowie drei Ohrflügelchen, die für den individuellen Sitz sorgen. Dazu kommt noch ein etwa 30 Zentimeter langes USB-C-Ladekabel und ein kleines Handbüchlein.

Sound: Kann sich hören lassen

Wem die QuietComfort II zu viel Bass haben, kann dies mit einem der vier Equalizer-Presets verändern. Ich habe die Buds die meiste Zeit mit dem Bassreduzier-Preset genutzt, welches den Sound hörbar verändert. Ansonsten gibt’s noch ein Preset zur Bass- und Höhenverstärkung sowie eines zur Höhenreduzierung.

Starkes Active-Noise-Cancelling mit einem Grundrauschen

Boses Präsentation vor dem Apple Event kann als Kampfansage an Apple angesehen werden. Apple selbst wirft mit Superlativen um sich. Aber welches Active Noise Cancelling ist denn besser? Um dies objektiv und endgültig zu klären, werden die Audio-Nerds von Rocket Science die Kopfhörer vermessen und vergleichen. Die Resultate werde ich in den nächsten Tagen als Update hier verlinken.

Meine subjektive Wahrnehmung; die Bose-Hörer lassen weniger Lärm durch als Apples AirPods Pro. Nur schon, weil sie deutlich fester im Ohr sitzen, während die AirPods Pro eher «eingehängt» werden. Dadurch ist die passive Dämpfung bei Bose deutlich besser. Aber auch der aktive Teil des Noise Cancellings arbeitet bei Bose genauer und reduziert mehr Lärm.

Im Alltag macht sich das Active Noise Cancelling der Quietcomfort II sehr gut. Im Zug höre ich die Seniorengruppe – die immer genau dann, wenn ich Zug fahre, auch den halben Waggon besetzt – kaum mehr tratschen. Und auch im Büro höre ich meine Kolleginnen und Kolleginnen kaum mehr sprechen – das ist erstaunlich, da Stimmen nur sehr schwer von Active Noise Cancelling reduziert werden können.

Ich kann die QuietComfort II auch auf einem kurzen Flug testen. Und bin sehr froh, sie dabeizuhaben; ich höre das laute Dröhnen im Flugzeug zwar noch ein bisschen, aber der Unterschied, wenn ich die aktive Lärmreduzierung ausschalte, ist beeindruckend.

Das Klangbild der QC II wird weder durchs ANC oder den Ambient-Modus verändert. Jedoch haben die Ohrhörer mit eingeschaltetem Active Noise Cancelling ein Grundrauschen, das deutlich wahrnehmbar ist, wenn du keine Musik abspielst. Das fällt vor allem beim Podcast-hören auf. Es geht für mich auch mit Grundrauschen, könnte aber besser sein.

Transparenzmodus: Velofahrtauglich

Das Gegenteil des Active Noise Cancellings ist der Transparenzmodus. Manchmal auch Ambient-Modus genannt, sorgt die Funktion dafür, dass alle Geräusche durch die Mikrofone aufgenommen werden und du so deine Umgebung nebst der Musik hörst.

Bedienung und App

Auch die Bedienung der QuietComfort II ist velofahrfreundlich. Play/Pause, Vorwärts/Rückwärts und die Lautstärke kann via Touchbedienung eingestellt werden. Mittels eines Shortcuts lassen sich Geräuschreduzierungs-Modi oder Sprachassistenten aufrufen. Fürs Active Noise Cancelling kannst du dir bis zu vier verschiedene Lautstärke-Modi festlegen, die du mit dem Shortcut am Kopfhörer einstellen kannst.

Die Touchbedienung funktioniert sehr zuverlässig und akkurat – das macht Freude. Und du musst dir die Kopfhörer nicht halb in den Gehörgang drücken, bevor etwas passiert, die Steuerung reagiert sehr fein. Nur mit einer engen Kappe auf dem Kopf war sie etwas zu fein, zum Teil wurde die Steuerung durch den Druck der Kappe ausgelöst.

Willst du nur einen Ohrhörer einzeln nutzen, geht dies nur mit dem Rechten.

Einschränkungen bei den Bluetooth-Codecs

Apropos Bluetooth-Verbindung: obwohl die Bose QC II sich im Hochpreis-Segment bewegen, unterstützen sie keine hochwertigen Bluetooth-Codecs. Das heisst, keine aptX-Codecs, sondern nur AAC und SBC. SBC ist der Standard-Codec, welcher stärker komprimiert und dementsprechend eine schlechtere Audioqualität liefert. Auf den meisten Android-Handys kannst du jedoch einfach in den Bluetooth-Einstellungen auf AAC wechseln, bei iOS-Geräten ist der Codec Standard.

Der minderwertige Bluetooth-Codec sorgt zum Teil auch dafür, dass beim Videoschauen eine Latenz entsteht. Das bedeutet, dass der Ton verzögert nach dem Bild kommt. Bei Youtube-Videos funktioniert’s, aber bei Instagram und TikTok traten die nervigen Latenzen mehrmals auf.

Wieso Bose keine besseren Codecs in ihrem neuesten True-Wireless-Modell unterstützt, ist unverständlich, zumal mit der aktuellen Bluetooth-Version 5.3 verbunden wird. Hier könnte ein Software-Update Abhilfe schaffen.

Auch Multipoint-fähig sind die QC II nicht. Das heisst, die Kopfhörer können nur mit einem Gerät gleichzeitig verbunden sein. Möchtest du etwa vom Handy an den Laptop wechseln, musst du dies manuell umstellen – was aber immerhin schnell und zuverlässig funktioniert. Auch hier hoffe ich auf ein Software-Update.

Akku: gutes Mittelfeld

Eine Akkuladung der QuietComfort II hält sechs Stunden. Das ist im stabilen Mittelfeld einzuordnen. Auch die AirPods Pro zwei laufen so lange, die Sennheiser Momentum True Wireless hingegen sieben.

Das eher grosse Ladecase spendet nochmals drei zusätzliche Ladungen. Insgesamt hast du also 18 Stunden Saft. Geladen wird via USB-C, kabellos Laden geht nicht. Dafür Schnellladen: 20 Minuten Laden ergeben zwei Stunden Musik.

Fazit: trotz Abstrichen ihr Geld wert

Die QuietComfort II Ohrhörer sind tolle Kopfhörer, vor allem für Leute, die Wert auf gutes Active Noise Cancelling legen. Damit hat Bose neue Standards gesetzt. Auch der Klang überzeugt, nur das Grundrauschen des Active Noise Cancellings stört das Vergnügen etwas.

Bei den Bluetooth-Codecs musst du jedoch Abstriche hinnehmen. Ohrhörer dieses Preissegments sollten zumindest einen hochwertigen Bluetooth-Codec verbaut haben und Mutlipoint-fähig sein. Trotzdem sind die Earbuds II ihren Preis wert: Dank des starken Active Noise Cancelling, dem natürlichen Transparenzmodus, dem überzeugenden Klang und dem «Wömms», mit dem dieser Kopfhörer kommt.

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Experimentieren und Neues entdecken gehört zu meinen Leidenschaften. Manchmal läuft dabei etwas nicht wie es soll und im schlimmsten Fall geht etwas kaputt. Ansonsten bin ich seriensüchtig und kann deshalb nicht mehr auf Netflix verzichten. Im Sommer findet man mich aber draussen an der Sonne – am See oder an einem Musikfestival. 


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