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Neuer «Godzilla»-Trailer: Wer braucht schon Hollywood

Luca Fontana
5.9.2023

Während in Hollywood noch immer gestreikt wird, sorgt das legendäre japanische Filmstudio Toho für das nächste grosse Kino-Spektakel: «Godzilla Minus One» hat einen ersten Trailer.


UPDATE vom 8. September, 15:00 Uhr:

Nun packt Hollywood doch noch einen aus. Nämlich eine «Godzilla»-Serie, die im sogenannten «Monsterverse» spielt. Das ist Warner Brothers filmisches Universum, in dem alle drei bisherigen «Godzilla»-Filme seit 2014 und «Kong: Skull Island» aus dem Jahr 2017 spielten. Die Serie selbst heisst «Monarch: Legacy of Monsters» und erzählt eine Geschichte, die sich über drei Generationen hinweg zwischen den 1950er-Jahren und der Gegenwart spannt. Damit ist die Serie keine direkte Fortsetzung von «Godzilla vs. Kong», sondern ein Prequel, das die historischen Lücken zwischen den bisher erschienenen Filmen schliessen soll. Klingt aufregend.

Serienstart: 17. November auf Apple TV+.


Ursprüngliche News vom 5. September:

Nichts geht mehr. Das sagt man nicht nur im Casino am Roulette-Tisch. Das hört man aktuell auch in Hollywood, wo die Autorinnen und Schauspieler streiken. Das hat bereits zu etlichen Verschiebungen von Film- und Serienstarts geführt. Zuletzt etwa bei «Dune: Part Two».

Die bald entstehenden Lücken füllen Studios ausserhalb Amerikas. Etwa das legendäre japanische Filmstudio Toho. Ende Jahr sorgt es nämlich fürs nächste buchstäblich schwergewichtige Kino-Spektakel – und zwar in Form von «Godzilla Minus One».

Endlich der erste Trailer! Und der sorgt für Wirbel

In Japan und in den USA kommt der Film am 3. November respektive am 1. Dezember ins Kino. Weil das schon ziemlich bald ist, hat Toho Studios einen ersten Trailer veröffentlicht. Und der sorgt mit 3,1 Millionen Aufrufen binnen 24 Stunden für Wirbel. Nicht nur, weil der Trailer verdammt gut aussieht. Sondern auch, weil Toho Studios mit einer fast 70-jährigen Tradition bricht: Der japanische Godzilla sieht zum ersten Mal lebensecht aus. Also näher an Hollywoods digitaler Version und weiter weg vom Typen, der im Silikon-Kostüm Judo-Würfe vollbringt.

Aber schau selbst:

Zur Story des 30. «Godzilla»-Films aus dem Hause Toho ist noch nicht viel bekannt. Nur, dass «Godzilla Minus One» kurz nach dem Zweiten Weltkrieg spielt und damit vor dem allerersten «Godzilla»-Film, der in Japan im Jahr 1954 ins Kino kam. Jep, so alt ist die kultige «Godzilla»-Reihe schon. «Minus One» ist also ein Prequel, soll aber trotzdem unabhängig fungieren und eine eigenständige Geschichte erzählen.

Auffallend ist, dass Toho Studios den Ton beibehält, zu dem man vor bald zehn Jahren mit «Shin Godzilla» zurückgefunden hat. Schliesslich war «Godzilla» ursprünglich nicht einfach nur ein trashiger Monsterfilm, sondern eine Allegorie auf das japanische Trauma der Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki. Oder: eine wandelnde Apokalypse. Erst später wurde aus der Riesenechse mit atomaren Atem zwar ein Monster, aber eines, das (mehr oder weniger) an der Seite der Menschen gegen andere Monster kämpft.

«Shin Godzilla» und «Godzilla Minus One» sind also eine Rückkehr zu den Ursprüngen. Gerade «Shin Godzilla» ist für einen Monsterfilm überraschend stark als Staatskritik zu verstehen. Insbesondere als Kritik an Japans Hilflosigkeit und Unfähigkeit, adäquat auf die Reaktorkatastrophe in Fukushima im Jahr 2011 zu reagieren. Ob «Godzilla Minus One» ebenfalls kritisch oder «nur» ein Monster-Horror-Film sein will, ist indes nicht bekannt. Der Trailer sieht allerdings schon mal richtig düster aus.

Oder wie siehst du das?

Titelbild: «Godzilla Minus One» / Toho Studios

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Abenteuer in der Natur zu erleben und mit Sport an meine Grenzen zu gehen, bis der eigene Puls zum Beat wird — das ist meine Komfortzone. Zum Ausgleich geniesse ich auch die ruhigen Momente mit einem guten Buch über gefährliche Intrigen und finstere Königsmörder. Manchmal schwärme ich für Filmmusik, minutenlang. Hängt wohl mit meiner ausgeprägten Leidenschaft fürs Kino zusammen. Was ich immer schon sagen wollte: «Ich bin Groot.» 

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